Dienstag, 30. März 2010

Teotihuacán

Am Dienstag den 30.03. war ich zusammen mit JuanJo und seiner Lufthansa-Gang in der Pyramiden-Stadt Teotihuacán. Die Stadt befindet sich ca. 1 Autostunde nordöstlich von Mexico City. Laut Wikipedia war Teotihuacán zwischen 100 und 650 nach Christus das dominierende kulturelle, wirtschaftliche und militärische Zentrum Mesoamerikas. Auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung besaß die Stadt möglicherweise bis zu 200.000 Einwohner und war damit zu ihrer Zeit die mit Abstand größte Stadt des amerikanischen Kontinents und eine der größten Städte der Welt. Wer mehr über die Stadt lesen möchte findet den Wikipedia-Eintrag hier: Teotihuacán

Olli hatte die Woche auch frei (Ostern) und ist extra aus Puebla dazugestoßen. Man muss dazu sagen, dass die VWler schonmal den Versuch gestartet hatten, Teotihuacán zu besichtigen. Allerdings wurden sie nach 5 Stunden Irrfahrt um kurz vor 17Uhr vom Parkwächter nicht mehr reingelassen und mussten wieder umdrehen. Naja, zumindest kannte Olli so den Weg und war diesmal auch in 1,5 Stunden da :).


Die Hauptpyramiden Teotihuacáns sind die Sonnen-Pyramide und die Mond-Pyramide, die durch die "Straße der Toten" miteinander verbunden sind. Leider war das Wetter nicht ganz so sonnig, wie man es für die Sonnen-Pyramide eigentlich erwartet hätte, dafür ließ es sich in dieser trockenen Gegend zumindest aushalten. Als es dann oben auf der Sonnenpyramide allerdings angefangen hat am Horizont zu blitzen sind wir auch schnell wieder runtermaschiert und kamen gerade mit den ersten Regentropfen am Auto an.

Nach der Besichtigung waren wir noch lecker in einer angrenzenden Grotte essen. Das Restaurant wurde wirklich IN die Grotte gebaut, unten in der Höhle waren wir so wenigstens vor dem kurzen Regenschauer geschützt :).

Sonntag, 28. März 2010

Xochimilco - das Venedig Mexikos

Am Sonntag dem 28.03. war ich zusammen mit JuanJo, seinen deutschen Freunden (alle von Lufthansa) und Alejandro in Xochimilco - einem der südlichen Stadtteile Mexico City´s. Xochimilco gleicht mit seinem Fluß-System dem italienischen Venedig (nur die Brücken fehlen ;)).

Nice to know: Mexico City war früher ein riesiges Flußbett im von Bergen und Vulkanen umgebenen Tal. Die Stadtbauer kamen dann auf die glorreiche Idee die Stadt durch ein unterirdisches Kanal-System zu "entwässern", um ihre Gebäude auf dem so geschaffenen Land zu bauen. Was sie dabei allerdings nicht bedacht haben - der Boden ist dementsprechend "weich". Heutzutage besteht also das Problem, dass die Stadt allmählich ABSINKT. Laut dem Lonely-Planet (Reiseführer) ist das historische Viertel in den letzten 100 Jahren bereits um ganze 10 Meter abgesunken. Auch ein Park hier heisst sogar "Parque Hundido" (= abgesenkter Park), da er schon längere Zeit einsinkt. Die Stadtplaner haben dementsprechend allerhand zu tun ihre historischen Gebäude so zu stützen, dass sie nicht "schief" bzw. überhaupt einsinken und so zu Schaden kommen.

Zurück zu Xochimilco:
Mein deutscher Kumpel Sascha hat mir empfohlen, nach Xochimilco unbedingt mit vielen Mexikanern zu fahren, da es so spassiger wird (danke nochmal Sascha ;)). Dem Ratschlag konnte ich so nur halb folgen, da wir zwar viele Leute waren, allerdings 7 Deutsche und nur 3 Mexis! Nichtsdestotrotz waren die 2 Stunden auf den typisch knallbunten Fluß-Booten eine wirkliche Gaudi. Ich denke die Bilder und die Videos sagen mehr als tausend Worte, deswegen halte ich mich hier auch zur Abwechslung mal kurz ;). Witzig war vor allem, dass JuanJo seine CDs mithatte und sogar Lieder von Peter Fox dabei hatte - wir haben so also mit unserer deutschen Musik lautstark gegen die Mariachi-Musik auf den anderen Booten angekämpft ;):



Später wurde allerdings auch getanzt - und das zu typisch Spanischer Musik (achtet auf "Colgando En Tus Manos" von Marta Sanchez und Carlos Baute im zweiten Video, das Lied ist komischerweise nach zwei Jahren in Spanien jetzt erst hier ein riesen Hit - auf jeden Fall dudelt es dauernd im Radio rauf und runter). Die Mädels haben sich übrigens im Salsa-Tanzen sehr gut gemacht und einen super Hüftschwung bewiesen!



Das Essen wurde uns stilecht durch die Mexis auf ihren eigenen Booten zubereitet und dann direkt per Boot "angeliefert":



Ingesamt war der Nachmittag eine riesen Gaudi und das Erlebnis kann ich jedem Mexiko-Besucher nur empfehlen (Alex, Stefan, Janin, Sören, Kerstin, Olli - Ihr habt also noch was vor Euch ;)).

Samstag, 20. März 2010

Jalcomulco (Rafting in Veracruz)

Hier nun endlich auch der Bericht unseres Wochenend-Trips nach Jalcumulco.

Zusammen mit den Uni-Leuten, Olli, Martin und Alejandro ging es am Freitag den 19.03. nachts um 23Uhr Uhr (die Abfahrt hat sich Mexiko-like natürlich verspätet ;)) in einem eher spärlichen Bus 7 Stunden nach Jalcomulco im Bundesstaat Veracruz (östlich von Mexiko Stadt):















Eigentlich war die Rede von einem eher luxoriöserem Bus (als damals auf dem Weg nach Michoacán) inklusive Klima-Anlage und Klo. Leider mussten wir ohne auskommen. Grund für die lange Fahrt waren demnach die unzähligen Pinkelpausen, denn die letzen Reihen im Bus haben standardmässig ordentlich beim Alkohol-Verzehr zugeschlagen. Ziemlich kaputt kamen wir dann am nächsten Morgen zum Sonnenaufgang in Jalcomulco an.

Nachdem wir unsere Dschungel-Hütten bezogen hatten (wirklich total urig und idyllisch) und ein leckeres Frühstück serviert bekamen (das Essen war wirklich super, inklusive frisch-zubereiteter Fruchtsäfte - in der Hinsicht haben´s die Mexis schon wirklich drauf!) ging es dann auch gleich los zum Rafting. Eigentlich sollten wir Jungs im großen "Bollerwagen" mitfahren, haben dann aber kurzerhand eine Extrawurst bekommen und durften auf dem Jeep oben auf dem Dach "mitheizen". Die Fahrt alleine war schon wirklich ein Highlight, hat riesen Spaß gemacht! 20 Minuten ging es mit den Autos flußaufwärts. Zusammen mit Olli, Martin, Alejandro und unserem Steuermann haben wir uns dann in die Fluten gestürzt. Vorbei an riesigen Felsformationen, beeindruckender Landschaft und Fischern, die hin und wieder ihre Netze auf erfolgreichen Fang geprüft haben ging es dann ganze 2,5 Stunden flußabwärts. Mal etwas ruhiger, um die Aussicht zu genießen, mal wild und nass, sodass wir uns einfach nicht im Boot halten konnten! Aber gerade das Kentern war das Geile an der Fahrt ;)! An einer Stelle ("Die Hexe") war die Strömung so stark, dass es uns einfach samt Boot kopfüber in die Fluten stürzte. Natürlich hat uns der Steuermann auch mal absichtlich kentern lassen :). Auf der Hälfte der Strecke haben wir schon gefragt, ob wir nicht bald da sein müssten, aber Pustekuchen, wir hatten erst die Hälfte rum! Dementsprechend k.o. kamen wir unten an unserer Anlage an... Kurz vor Schluß konnten wir alle nochmal auf einen ca. 4m hohen Felsen klettern und uns samt Schwimmweste in den Fluß schmeissen, auch das war eine riesen Gaudi!

Nach ein bisschen Relaxen am Pool und einem Nickerchen (wir waren wirklich k.o.) haben wir uns dann den Ort angeguckt (auch auf der Suche nach Bierchen und Bacardi für den Abend ;)). Schon wirklich ein verschlafenes Dörfchen Jalcomulco, dennoch mit Touri-Info und vielen Rafting und Adventure-Tour Anbietern. Anmerkung zum ersten Video: Denkt Euch einfach, ich hätte anstatt "cachondo" = "geil" --> "boracho" = "besoffen" gesagt, kleiner Sprachfehler meinerseits ;):





Den Abend haben wir dann auf unserer Anlage gemütlich mit Trinkspielchen, in Hängematten und am Pool ausklingen lassen. Für später wurde eine Trommler-Gruppe engagiert, die bei Lagerfeuer ein paar Tänze und Paddel-Spielchen mit uns veranstaltet hat.

Am nächsten Tag ging es durch den Urwald (Martin hat die Berge so schön mit "Broccoli-Wäldern" beschrieben, sahen auch wirklich so aus) zum Kletterfelsen, an dem wir uns alleman abseilen lassen haben. Auch dies war ein tolles Erlebnis. Einige hatten ein bisschen Schiss, Howard haben wir liebevoll "Howard-Coward" (Howard der Feigling) zugeschriehen ;). Ich hatte mit dem Abseilen kein Problem, war super schnell in 4 Sprüngen unten, hätte nicht gedacht, dass das so einfach geht und so viel Spass macht, war leider viel zu schnell vorbei. Der Applaus war auf meiner Seite ;).





Später am Nachmittag ging es dann auch schon wieder zurück nach DF. Nach einer langen Fahrt mit Pinkelpausen auf ekligen Raststätten-Klos und auch mal mitten im Nirgendwo (auch die Mädels mussten einfach am Straßenrand pinkeln ;)) kamen wir um 23Uhr dann auch endlich an.

Donnerstag, 18. März 2010

Cholula (Puebla) & Africam Safari

Die Zeit verrent wie im Flug - mittlerweile bin ich schon knapp 2,5 Monate in Mexiko und ich kann sagen ich hab schon eine Menge erlebt... die letzten Wochen bin ich mit dem Blog-schreiben kaum hinterher gekommen, für die Uni gab es viel zu tun, mein erstes Abschlussprojekt stand an, die erste Vorlesung ist bereits beendet. Auch meine nächtliche Klausur (1:30-3:30 Uhr morgens!), die ich noch von der FH Kiel schreiben musste, liegt nun endlich hinter mir. Ihr seht ich studiere also auch wirklich nebenbei....aber halt nur "nebenbei", es gibt hier schließlich eine Menge zu entdecken und viele Abenteuer zu erleben ;). So auch unser erster Besuch bei Olli (meinem Kumpel aus Wolfsburg), der gerade für 6 Monate bei VW in Puebla ein Praktikum macht.

Zusammen mit Florian, einem weiteren Deutschen, den ich hier kennengelernt habe, bin ich am 12.03. - Freitag nachmittag - nach Cholula (Vorort von Puebla, hier wohnen die VW-Praktikanten) aufgebrochen. Nach 2,5 Stunden Busfahrt (für schlappe 5 Euro) sind wir dort von den Praktikanten in netter Runde empfangen wurden. Es wurde gegrillt, Tische und Sofas draußen aufgebaut und der Abend in gemütlicher Runde genossen. Nach einigen Gläsern Alkohol war die Stimmung so angeheitert, dass wir auch noch auf die dortige Partymeile weitergezogen sind und ausgiebig gefeiert haben... in der einen Bar lief ein Mexikaner mit einer Art Auto-Batterie und zwei Metallstangen herum, wir haben uns gewundert, was es damit auf sich hat und Flo und ich mussten es mal ausprobieren. Jeder von uns hat also eine Stange angefasst und der Typ hat die Batterie aufgedreht. Auf einmal jagt er uns höllischen Strom durch die Glieder, dreht immer weiter auf, bis wir es nicht mehr aushalten. Durch die Stromstöße ist es nicht mal möglich, die Stangen loszulassen, da sich die Muskeln ja automatisch zusammenziehen. Das Ganze war schon ganz schön krass, scheint hier wohl eine Art Mutprobe zu sein, wer zuerst aufgibt muss ne Runde zahlen. Nochmal machen werden wir das auf jeden Fall nicht! ;) Die Party war echt super - die Nacht wurde zum Tag und wir haben bis morgens um 5Uhr ausgiebig gefeiert...

Am nächsten Tag wollten wir eigentlich morgens in den Safari-Park "Africam Safari" (ja, wirklich mit "m" geschrieben, steht vielleicht für "M"exiko?). Da wir allerdings noch alle im Koma lagen, wurde der Ausflug schon fast abgeblasen, weil keiner wirklich fit war. Zum Glück haben wir es dann noch gegen Mittag geschafft, loszukommen, denn der Park war wirklich ein riesen Highlight!


Wie Ihr auf den Fotos erkennen könnt kann man mit dem eigenen Auto (oder auch einem Safari-Bus) durch das Gelände fahren um die zahlreichen Tiere zu begutachten. Vom Frettchen über Löwen bis hin zu Elefanten gab es alles zu sehen was die Flora und Fauna so hergibt. Olli hatte trotz Bio-Leistungskurs so seine Schwierigkeiten, die Tierarten richtig zuzuorden. So wurde aus einem Strauß plötzlich ein Pfau oder auch die Flamingos waren auf einmal eine ganz andere Tierart! Als er dann auch noch das Dromedar mit Fuchur aus dem Film "Zurück in die Zukunft" (und nicht "Die unendliche Geschichte") verglichen hat, konnten wir uns alle vor Lachen nicht mehr halten ;).

Der Safari-Park war wirklich klasse. Nicht nur die Landschaft hat an Afrika erinnert, auch die Tiere so nach zu sehen (ein Lama hätte uns fast ins Auto gespuckt! ;)) war schon beeindruckend!
Total trockene Landschaft und im Hintergrund dann der schneebedeckte Vulkan Popocatepétl, wirklich genial...



Den Abend haben wir dann bei einer weiteren Grillparty ausklingen lassen. Oben auf dem Dach von Ollis WG hab ich noch ein paar Postkarten-Fotos vom Popocatépetl und der Kirche bei Sonnenuntergang geschossen und der neue Pool wurde aufgebaut (es wurde extra ein Wasser-LKW bestellt, der den Pool dann in Null-Komma-Nichts aufgefüllt hat ;)). Am nächsten Morgen ging es pünktlich um 8:30Uhr wieder gen DF zurück, ich musste ja leider "nebenbei" auch noch was für die Uni tun ;).

Mittwoch, 17. März 2010

Verfolgt von Nenas Luftballons ;)

Ich war gerade am Duschen, hab' wie immer das Radio nebenbei an und welcher Song wird gespielt - Nenas "99 Luftballons" !!! Echt unglaublich - sie verfolgt mich hier ;)

Hätte nicht gedacht, dass die Mexis hier so auf Nena stehen!

Ich hab mir gleich mal die Kamera geschnappt und den Beweis festgehalten, ich wollte Euch auch sowieso mal einen kleinen Rundgang durch unser Haus hier geben, also viel Spass mit dem Video:

Sonntag, 14. März 2010

Oaxaca - Kloster besichtigt, Pyramiden bestiegen & Grashüpfer gegessen ;)

... schon wieder sind zwei Wochen vergangen und ein Highlight übertrifft hier das andere. Gestern waren wir mal eben kurz in Afrika auf Safari-Tour (zumindest gefühlt!) und haben ein einfach geniales Wochenende mit Olli (Kumpel von mir aus Wolfsburg) und seinen VW-Praktikanten verbracht, mit dem Blog schreiben komme ich da kaum hinterher...

Dazu dann mehr im nächsten "Post" (Blogeintrag), hier jetzt erstmal die Eindrücke vom letzten Wochenende in Oaxaca, zugleich Bundesstaat und Stadt südlich von Mexico City (Klick zur Vergrößerung):
















Zusammen mit Claudio bin ich ca. 5 Stunden von Freitag 17Uhr bis nachts um 22 Uhr nach Nochixtlán gefahren, wo wir seine Freunde (alles Kunstrestauratoren) besucht haben. Die Jungs und Mädels (mehr Mädels als Jungs ;)) waren schon in gemütlicher Runde am Feiern, da haben wir uns natürlich gerne dazu gesellt. Es gab lecker Agaven-Schnaps (typisch für Oaxaca) und es wurde gesungen und getanzt. Das Vorurteil kann ich nur bestätigen, dass die Mexis in dieser Hinsicht einfacher lockerer drauf sind und auch ohne Alkohol viel Spaß haben können. Ich fand den Abend jedenfalls klasse...

Am Samstag haben wir uns das Kloster "Santo Domingo de Yanhuitlán" im gleichnamigen Ort angeguckt. Hier ist die Gruppe der Kunstrestauratoren gerade mit einem mehrmonatigen Projekt beschäftigt, nämlich die Restauration der alten Gemälde, die später in der Kirche den mächtigen Altar verzieren werden. Es war schon ziemlich beeindruckend einmal zu sehen, mit welcher Sorgfalt und Fummelarbeit solche Gemälde restauriert werden. Die Fotos hierzu findet Ihr hier:



Samstag Nachmittag ging es dann in einem kleinen Bus weiter nach Oaxaca Stadt (ca. 1 weitere Stunde Fahrtzeit). Für schlappe 10 Euro die Nacht haben wir uns ein Hotelzimmer genommen und sind dann abends in die Innenstadt spaziert, um uns das Zentrum und die berühmte Kirche: "Santo Domingo de Oaxaca" anzugucken. (Ja, hier heissen irgendwie alle Kirchen Santo Domingo ;)).
Zum ersten Mal hab ich mich hier im Zentrum ein bisschen wie in Europa gefühlt. Die verschnörkelten Häuschen, Arkaden und die Dorfplätze haben mich doch schon sehr an Barcelona erinnert... kein Wunder, dass hier in diesem Ort auch auf einmal unzählige Amis auf Touri-Tour zu finden waren, die meisten davon Rentner... Die Atmossphäre hier war schon toll: Viel los auf den Straßen, die meisten Leute in kurzer Hose, abends noch eine warme Brise in der Luft, überall Straßenmusiker, wir haben uns ein leckeres Eis gegönnt (Schokoladeneis á la Oaxaca, typisch hier und super lecker!) und sind durch die bunten Straßen geschlendert..... einfach wie Urlaub :)


Nachdem wir uns ein Briefmarkenmuseum angeguckt haben (im Fotoalbum findet Ihr auch eine deutsche Briefmarke und ein Bild von Frida Kahlo mit ihren dicken schwarzen Augenbrauen ;)), sind wir abends unter den Arkaden am Dorfplatz lecker essen gegangen. Wie mir vorher gesagt wurde musste ich unbedingt die typischen oaxakanischen Gerichte probieren: Mole und Grashüpfer (und es war wirklich alles super lecker!). Das einzige Nervige war leider, dass hier im Touri-Zentrum alle 2 Minuten Kinder oder Erwachsene ankommen, die einem irgendwelchen Plunder verkaufen wollen: Holzlöffel, kleine Trillerpfeifen, Quietscheentchen, Ponchos, etc... und wenn man sie ignoriert und sich weiter unterhält in der Runde, dann sind sie auch noch so dreist und drängeln sich dazwischen, fassen einem an den Arm, etc.... schon nervig, aber irgendwann gewöhnt man sich dran... Den Abend haben wir dann in einer Mezcalería (einer Schnaps-Bar/Kneipe) ausklingen lassen... Die Mezcals (Agaven-Schnäpse) erinnern vom Geschmack her ein bisschen an einen österreichischen Obstbrand (Willi), haben mir auf jeden Fall geschmeckt. Auch der Mezcal, genau wie die Mole, ist typisch in dieser Region des Landes.

Den nächsten Tag haben wir mit einem leckeren Frühstück in einem der typischen Märkte (Markthalle) der Stadt begonnen. Hier gab es leckere Schokolade aus Oaxaca, Tamales und Tlayudas, eine riesige Tortilla (die Bilder im Album sagen mehr als tausend Worte). Das Witzige war, dass ich beim Schlendern durch den Markt auf einmal "Nenas 99 Luftballons" gehört habe, wenn das mal kein Zufall war ;) - hier das Video, achtet mal auf den Song:



Gegen Mittag sind wir dann per Taxi ca. 20 Min. zur Pyramiden-Stadt auf dem Monte Albán gefahren. Die Fahrt war schon erwähnenswert, da man hier in Mexiko über zahlreiche "Topes" (auch "Reductores" genannt) fahren muss. Dies sind kleine Buckel auf der Straße, die zur Regulierung der Geschwindigkeit installiert wurden (gibt´s auch in den USA ganz oft). Allerdings sind die ziemlich lästig, weil man ständig abremsen und wieder anfahren muss (also auch schön umweltbelastend) und zudem setzen die meisten hier mit ihren Wagen immer auf, da hört man schon mal den Unterbau schön auf der Straße schrammen.......das kann ja nur gut sein ;)

Die Pyramiden-Stadt oben auf dem Monte Albán war einfach gigantisch. Im August, nachdem hier die Regenzeit eingesetzt hat, sieht hier alles auch noch viel grüner aus. Zur Zeit ist die Landschaft ziemlich trocken und gelb-grün. Die Aussicht war dennoch umwerfend. Viel Spaß mit den Fotos (rechts im Album) und diesen zwei Videos (ich muss endlich den Kratzer auf der Linse entfernen lassen, hab nur leider keine Zeit die Kamera abzugeben, ich brauch sie ja gerade ständig - sorry also für den weißen Fleck im Bild, echt Mist):





Von hier oben hat man einen wahnsinnigen Blick über die Stadt im Tal. Die Zapoteken (spanisch: "Zapotecos") wussten schon, warum sie ihre Stadt hier oben errichten. Was man hier oben an Pyramiden sieht, sind die Gebäude des alten Stadtzentrums der Zapoteken, wie z.B. Rathaus, Sternwarte, Palast, etc.. Die Gebäude bestehen nur noch aus den unteren Stockwerken, ursprünglich waren dort oben drauf noch weitere Aufbauten (Paläste mit Säulen-Eingängen) zu finden, diese sind allerdings heutzutage nicht mehr erhalten. Erwähnenswert ist auch, dass die Männer (die Tänzer z .B.) der Zapoteken kastriert wurden! Das ist noch auf alten Zeichnungen (die hier in Stein gehauen wurden) dargestellt... zum Glück habe ich nicht zu der Zeit gelebt :).
Das "normale" Volk der Stadt hat unterhalb dieser Pyramiden am Berghang gelebt. Diese Gebäude sind allerdings auch nicht mehr erhalten.

Nach einem unglaublich beeindruckenden Wochenende mit Kultur, typischem Essen, sommerlichem Wetter und neuen, liebenswerten Mexikanern ging es dann leider schon wieder zurück nach Mexico City. Nach 6 Stunden Busfahrt für schlappe 20 Euro (echt unglaublich wie günstig man hier reisen und im Hotel übernachten kann!) kamen wir dann gegen Mitternacht wieder in DF an. Ich hatte am nächsten Morgen um 11Uhr meine erste Klausur zu schreiben, aber auch die lief super, also wieder alles genau richtig gemacht und das Leben nebenbei in vollen Zügen genossen ;)

Mittwoch, 3. März 2010

Centro Histórico, Coyoacán, Tlalpan

Heute hätte ich eigentlich was für die Uni tun müssen, das Wetter war allerdings wieder so genial, dass man einfach nicht zu Hause oder an der Uni hocken will... So hab ich den Nachmittag wieder mit Alejandro in Coyoacán (Historischer Stadtteil von Mexico City - sehr sehr hübsch!) verbracht und das Leben genossen... :)

Coyoacán ist einer der ersten Stadtteile Mexico Citys, die von den spanischen Eroberern gegründet wurden. Deswegen findet man hier auch noch sehr schöne alte Gebäude, Kirchen (unter anderem "La Conchita", die erste Kirche der Eroberer in Mexiko City), Dorfplätze, Parks... Hier kann man es wirklich aushalten, nicht umsonst ist der Stadtteil ein Touristen-Ziel (hier findet man auch das Wohnhaus von Frida Kahlo, der berühmten mexikanischen Malerin).

Im Park "Viveros de Coyoacán" (sehr groß und total idyllisch, hier sind auch viele Leute am Joggen, Chillen, Spazieren etc.) laufen überall kleine Eidechsen und Eichhörnchen herum. Die Eichhörnchen sind zum Teil so zutraulich, dass sie uns wirklich angesprungen haben *lach*


Abends kann man in Coyoacán auch hervorragend weggehen. Hier gibt´s viele Straßenrestaurants, Kneipen, Bars und das alles in sehr gemütlicher Atmosphäre.... So hab ich einen Abend mit Alejandro lecker gefuttert und auf Empfehlung von Manuela (deutsche Freundin, die hier auch schon die Stadt unsicher gemacht hat ;)) meine erste "Michelada" getrunken. Michelada ist der Name für Bier (jegliche Sorte) mit Limonade und einem Salzrand am Glas. Wie die Mexis so sind gibt´s das Ganze natürlich auch in der Chili-Version etwas pikanter.... (irgendwie gibt´s hier ja eh alles mit Chili, auch Eis und Früchte und Süßigkeiten ;))

Die weiteren Bilder im Fotoalbum zeigen ein paar Eindrücke aus den vergangenen Wochen:
Mit JuanJo und Adrian (Kumpel von Juanjo aus Deutschland, der mal einen Tag als Logistik-Eilkurier irgendwelche Ware herfliegen musste, geiler Studentenjob würde ich sagen!) waren wir einen Tag im schicken Einkaufszentrum "Antara" im Stadtteil Polanco und oben auf dem Torre Latinoamericana im Centro Histórico (mit super Blick über die Stadt!). Leider kamen wir nicht ganz nach oben auf die Aussichtsplattform unter freiem Himmel, da wir keine Zeit mehr hatten und Adrian zum Flughafen bringen mussten.

Auch mit Florian, einem anderen Deutschen war ich nochmal im Centro Histórico. Von dem Tag stammen die Bilder von dem Beethoven-Denkmal, der Kathedrale und der mexikanischen Flagge. Zu der mexikanischen Flagge gibt´s Folgendes zu wissen: Das Bild stellt einen Adler dar, der auf einem Kaktus sitzend eine Schlange verspeist.












Im Spanisch-Kurs haben wir gelernt, dass das Bild auf einer aztekischen Legende basiert: Für hunderte von Jahren sind die Azteken in Mexiko umhergeirrt und haben auf ein Zeichen Ihrer Götter gewartet, an welcher Stelle sie ihre Stadt errichten sollten. An der Stelle, wo ihnen eines Tages der Adler erschienen ist, der die Schlange verschlingt, errichteten sie Tenochtitlán, das heutige Mexico City.

Auch in Tlalpan, einem weiteren sehr alten und schönen Stadtteil von Mexico City, wird diese Geschichte anhand eines Wandgemäldes dargestellt. Wandgemälde (spanisch: "murales") sind hier in Mexiko sehr häufig zu sehen und stellen einen Teil der Kultur dar. Sie beschreiben alte Legenden und Geschichten der Ureinwohner ("indígenas": wie Azteken, Mexicas z.B.) oder beschreiben die Entwicklung des Landes...

In Tlalpan war ich abends mit Alejandro unterwegs. Erst haben wir uns das alte Viertel rings um den Dorfplatz angeguckt (eine Gruppe von Mexikanern hat hier nachts um 22Uhr eine Art "Regentanz" zelebriert, war sehr unterhaltsam, dort zuzugucken. Ein cooler Rhytmus, hat zum Mittanzen animiert ;)) und dann waren wir später noch in einer Karaoke-Bar. War schon witzig mitzuerleben, wie die Mexis hier zu ihren alten Folklore-Songs abgehen.... die waren echt gut drauf die Jungs und Mädels ;)... und Alejandro hat auch gut mitgeträllert.....ich hab´s zumindest versucht, der Text stand ja auf dem Bildschirm *lach*..... Witzig war auch, dass wir einen Maß-Becher Bier bekommen haben auf dem stand: "Oktoberfest México"....also scheinen die Mexis das hier auch ausgiebig zu feiern.... wir Deutschen sind halt schon berühmt im Ausland ;)

Montag, 1. März 2010

Reunión en Casa

Heute (Montag) hatte ich 2 Hausarbeiten an der Uni abzugeben und war von morgens bis abends 21Uhr dort, da hatte ich danach das dringende Bedürfnis zu Hause mit Kazuko (meiner Mitbewohnerin seit ein paar Wochen) 'ne Flasche "Schluck" zu köpfen ;)

Eigentlich wollten wir uns selbst was kaufen, doch schon war Miguel mit seiner Mini-Bar zur Stelle und hat sich dazugesellt. Als dann auch noch Howard (auch ein Kommilitone von uns) mit einer Flasche Bacardi dazukam, wurde der Abend richtig lustig ;)


Schwupps war die Flasche leer und es war 2 oder 3 Uhr morgens. So lieb ich das, Spontan-Parties sind doch die bestens.... :)