Mittwoch, 3. Februar 2010

Impresiones del DF

Hier ein paar Eindrücke der Stadt sowohl bei Tage als auch bei Nacht.

Mit Ivan und seinen Freunden war ich am vergangenen Freitag Abend im Centro Histórico unterwegs, dem Altstadtviertel der Stadt. Im Fotoalbum dazu gibt´s die entsprechenden Bilder mit den Eindrücken des Viertels samt seiner alten Gebäude und Monumente. Auf den Torre Latinoamericana wollten wir noch rauf, um auf der Aussichtsplattform die Stadt bei Nacht zu bestaunen, doch leider waren wir erst kurz vor 22Uhr dort - Sperrstunde. So bleibt diese Aussichtplattform noch ein Ziel für die nächsten Tage, dann auch wohl eher tagsüber zur Besichtigung...

Samstag hat mir JuanJo (Juan José) das Haus seiner Familie im Norden der Stadt gezeigt. Wirklich krass, mit was für Steigungen man hier zu tun hat. An machen Straßenabschnitten durch die Häuserschluchten habe ich echt gedacht, dass wir da nicht hoch kommen, so steil war´s. Von oben hat man dann natürlich einen super Blick über die Stadt. Ob die Aussicht so schön ist, das wag ich zu bezweifeln, ich fand die Gegend dort oben und den Blick auf die heruntergekommenen Beton-Fassaden der Häuser eher hässlich als "bonito". Wohnen würde ich hier nicht gerne. Da gefallen mir Teile der Innenstadt schon besser. JuanJos Haus an sich ist allerdings schon gemütlich eingerichtet, typisch mexikanisch, mit vielen Portraits der Familienmitglieder an den Wänden, da stehen sie hier drauf ;).

Zum Sonnenuntergang sind wir dann noch auf den "Sears"-Tower (Kaufhaus so wie Karstadt) zum Kaffeetrinken gefahren. Hier im 8. Stock hat man vom Café der Dachterasse einen super Blick über den Palacio de las Bellas Artes. Da wäre ich als normaler Touri nie drauf gekommen, schon cool, wenn man seine Insider hier hat, die einem die schönen Ecken der Stadt zeigen können :) --> Fotos siehe hier:


Abschließend zu diesem Post noch einmal eine kleine Übersicht über das mexikanische Preisniveau, damit Ihr mal seht, wie gut (oder schlecht!) es sich hier leben lässt:

Frischer Filter-Kaffee mit Milch (im 7 Eleven): 10 pesos = 0,55 €
Starbucks-Kaffee (Caramel Macchiato, mittlere Größe): 45 pesos = nur 2,50 € !

Auch alle anderen Lebensmittel, Kosmetika, Miete und Restaurantpreise sind wirklich günstig. Nicht zu vergessen ist dabei, dass eine normale Kassiererin im Supermarkt hier nur so um die 200 Euro Monatseinkommen hat, also wirklich ein Witz. Man merkt schon sehr deutlich die soziale Schere hier im Land. Auf der einen Seite teure Restaurants, Designer-Läden, Hotels, Clubs und Leute mit viel Geld, auf der anderen Seite das arme Volk und viele Kinder und Bettler auf der Staße. Die krasseste Erfahrung habe ich in dieser Woche bezüglich der Suche nach einem Fitnessstudio gemacht. Ich will mich hier einfach nur fit halten und ein bisschen schwimmen gehen, nur stellt sich das hier leider als fast unmöglich heraus. Öffentliche Schwimmbäder gibt es hier in der Innenstadt so gut wie gar nicht, wenn dann sind Schwimmbecken nur in Fitnessstudios zu finden. Die beste Sportstudio-Kette "Sports-City" hat ein super Schwimmbad, hab ich mir angeguckt und war begeistert, deutscher Standard so wie im Holmes-Place in Hamburg (mit Handtuch-Service, diversen Kursen, Saunen und neuesten Geräten). Jetzt der Knaller: Die wollen allen Ernstes 12500 pesos = 700 Euro nur allein als "Aufnahmegebühr"! Von dem monatlichen Mitgliedsbeitrag von 140 Euro mal ganz zu schweigen! Wer kann sich das denn bitte als normalverdienender Mexikaner (oder deutscher Student) leisten?! Die haben doch nicht alle Tassen im Schrank! Für mich ein sehr gutes Beispiel der sozialen Schere: Diejenigen mit viel Geld können sich Uni-Ausbildung, Gesundheit und Sport leisten, die anderen werden dick und bleiben dumm ... und ich für meinen Teil werde hier einfach auseinandergehen, sofern ich keinen anderen Sportclub bzw. eine Schwimmhalle finde (@ Janina: Meinen Teil unserer Abmachung werde ich damit wohl leider nicht erfüllen können ;)) ...

Ein weiteres Beispiel:
Friseur (war ich heute): 5,50 Euro (waschen, schneiden, föhnen + Trinkgeld)
Auch wenn Ihr jetzt argumentieren werdet, dass es bei mir ja nicht viel zu schneiden und zu föhnen gibt ;), zahle ich hier immernoch die Hälfte von dem, was sie ohne Waschen in Deutschland verlangen. Frauen mit viel Haar sind hier mit 20 Euro sehr gut beraten! Also Mädels, kommt nach Mexiko zum Haareschneiden! ;))

Und merkt Euch noch eines (dieser Spruch wird mal unter meinem Namen in die Geschichte eingehen, ich sag's Euch *lol*):

Man hat erst richtig in einer Stadt gelebt, wenn man mindestens zweimal in dieser beim Friseur war
(Fabian Wenzel
)

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